Břevnov: Benediktiner, Barock und Bier

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Kloster Břevnov: Das barocke Äußere des Baus verrät es nicht, dass hier das älteste aller Mönchskloster Böhmens steht. Von dem ursprünglichen romanischen Bau, der 993 von Heiligen Bischof Adalbert und dem aus dem Hause der Přemysliden entsprossenen Herzog von Böhmen, Boleslav II. dem Frommen, begründet wurde, sind nur noch Reste in der Krypta zu finden. Der Gründung folgte so etwas, was schon fast  die Standardgeschichte böhmischer Klöster sein könnte. Gotische Neugestaltung, Zerstörung in den Hussitenkriegen, weiterer Verfall im Dreißigjährigen Krieg, erst dann der Neuaufbau im Barock.

img_3129Im 20. Jahrhundert kamen noch die Besetzung durch die Wehrmacht und anschließend die kommunistische Enteignung der Benediktiner hinzu (Abt Anastas Opasek wurde 1950 als Hochverräter in einem Schauprozess zu lebenslanger Haft verurteilt).

Seit der „Samtenen Revolution“ und der Rückkehr zur Demokratie gehört es wieder ganz rechtmäßig den Benediktinern und kann – gründlich von den Narben der Zeit befreit und schön restauriert – von Gläubigen und Touristen besucht werden (die das auch in Scharen tun).

img_3156Das Kloster ist schließlich eine echte Sehenswürdigkeit. Neben der 1708–1715 von Kilian Ignaz Dientzenhofer erbauten Prachtbasilika St. Margareta und den berühmten Deckengemälden von Cosmas Damian Asam sind auch die in Restauration begriffenen ebenfalls barocken Gartenanlagen (mit einer Orangerie, in der Kunstausstellungen stattfinden) sehenswert – und noch vieles mehr. Man sollte sich für den Besuch in Břevnov also ordentlich Zeit nehmen.

Und wem das alles am Ende doch viel zuviel hehre Kultur ist, der kann sich ja in die wunderbare Klosterschänke setzen und das unter Kennern vielgerühmte in der hübschen klostereigenen Brauerei gebraute Bier („Benediktin“) genießen. Na dann: Na zdraví! (DD)

 

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