Den richtigen Eingang nehmen: Das Louvre

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Das soll also das legendäre Café Louvre sein? Der Blick auf den Eingangsbereich (großes Bild) lässt Zweifel aufkommen. Wenn man dann noch die Eingangstüre verwechselt und in den Gang zum Rock Cafe hineingeht, ist man sich noch unsicherer. Erst wenn man den richtigen Eingang gefunden hat und das prachtvolle Treppenhaus hinaufsteigt, ist CL2einem klar, warum es niemand lächerlich finden würde, wenn sich das Cafe Louvre an einem Wettbewerb um den Spitzenplatz unter den Prager Cafés beteiligte.

Alles stimmt. Die klassische Einrichtung (kleines Bild links), die Lage in der Nähe der Nationaloper, die freundliche und multilinguale Bedienung und die hochwertige Auswahl an Kaffee und Kuchen.

Wer es statt Kuchen lieber herzhaft mag, kann auch ein kleines Sandwich oder andere Kleinigkeiten genießen. Zum Beispiel das leckere „Club-Sandwich“ auf dem kleinen Bild rechts. CL1Auch der Mittagstisch lässt wenig zu wünschen übrig, sagen die Experten. Das werden wir noch ausprobieren.

Aber seinen ganz besonderen Reiz gewinnt das (von dem Architekten František Buldra gebaute) Haus natürlich durch seine Geschichte. 1902 wurde das „Louvre“ gegründet und entwickelte sich sogleich zum Literaten- und Intellektuellentreff ersten Ranges.  Karel Čapek, Franz Kafka, Franz Brentano und Albert Einstein gingen hier ein und aus. Der Höhepunkt kam 1922 als sich hier der tschechische PEN-Klub gründete und Präsident Masaryk daselbst Ehrengast war. Selbst die Unterbrechung der Existenz des Cafés durch den Kommunismus 1948 (es wurde 1992 wiedereröffnet) beeinträchtigte danach den Ruhm des Louvres nicht. Es mögen zwar nicht mehr ganz so viele Literaten darunter sein, aber ein Gehimtipp ist das Café heute gewiss nicht mehr. Trifft man spontan ein, so kann schon manchmal der letzte Platz besetzt sein. Und den richtigen Eingang sollte man finden. (DD)

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