Weihnachtskarpfen: At last!

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Die Weihnachtsspezialität in Tschechien ist nicht etwa die Weihnachtsgans, sondern der Weihnachtskarpfen. Die Fische kann man natürlich auch tiefgekühlt im Kaufhaus verpackt kaufen. Aber die traditionelle Verkaufsweise ist anders. Auf den Weihnachtsmärkten werden sie nach dem 4. Advent an Ständen lebendig in Bottichen angeboten.

img_2903Was folgt, ist nichts für zarte Veganerseelen. Ab und zu gibt es auch Proteste dagegen. Aber die allermeisten Tschechen nehmen es mit Gelassenheit oder gar Vorfreude hin. Sogar als Kindergaudi wird es in manchen Familien gehandelt. Der Fisch wird dann lebend gekauft, ein paar Tage zuhause in der Wanne gehalten und dann häuslich geschlachtet, was – mangels Professionalität der Ausführenden – die Sache nicht weniger qualvoll macht.

Hier am Verkaufsstand werden die Tiere einigermaßen sachgerecht aus dem Wasser geholt, gewogen und mit dem Holzklöpper erschlagen (kleines Bild im Vordergrund). Dann auf Wunsch grob von Schuppen befreit und filettiert. Immer noch eine blutige Angelegenheit.

Man erinnert sich irgendwie gleich an eine Folge der Simpsons, in der Homer auf einem Hochseekutter mit Wonne zu Etta James‘ Ballade At last Fische klöppert ….

Aber: Am Ende steht bei dem Ganzen schließlich ein leckeres Weihnachtsmahl, das nun einmal zur Tradition im Lande gehört. Wer es mal probieren möchte, der findet hier ein Rezept. (DD)

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