Klosterbier an der Linie 22

Brevnov-Innen

Über das wunderschöne Kloster Břevnov hatten wir ja schon hier berichtet. Dabei wurde am Rande bemerkt, dass es dort eine Schänke mit eigenem Klosterbier gibt.

Brevnov-TürErst jetzt sind wir dazu gekommen, dieselbe einmal einer näheren Überprüfung zu unterziehen. Es beginnt mit dem Äußerlichen. Es handelt sich um ein früheres Wirtschaftsgebäude nahe der Klosterkirche, weshalb man die Šenk (wie man hier konsequent das deutsche Wort „Schänke“ Tschechisch buchstabiert) im Stile einer Scheune eingerichtet hat. Das ist schon einmal der direkte und sichere Weg, genau die Gemütlichkeit zu produzieren, die man zum Biertrinken braucht. Selbst der nicht immer ganz so freundliche Ton der (im Sommer sicher auch recht hart arbeitenden) Kellner mindert diesen Eindruck nicht.

Und dann das Bier: Unter der Marke Břevnovský Benedict werden hier permanent sechs verschiedene Sorten Hausbier angeboten. Ab und an gibt es „Sondereditionen“. Wer hier Brevnov-Biermeckert, bei dem ist der sprichwörtliche Hopfen samt Malz verloren. Die meisten Kunden trinken wohl am liebsten das Helle. Wir haben uns lieber erst einmal an die originelleren Sorten herangemacht. Wir wurden nicht enttäuscht. Das Bild zur Rechten zeigt je ein großes Glas Schwarzbier und Indian Pale Ale. Das Schwarze schmeckte nicht zu süß und hatte einen ausbalancierten und milden malzigen Geschmack. So muss Schwarzbier schmecken! Das IPA zeichnete sich auch dadurch aus, dass der Gesamteindruck nicht zu bitter war. Erst im Abgang Brevnov-Haxekommt – wie man es erwarten darf – die kraftvolle Note durch. Alles so, wie es sein soll. Fazit: In einer Biertour durch Prag sollte die Klosterschänke nicht fehlen!

Zu guten Trinken gehört auch eine gute Essensgrundlage. Wie man es von einem Braulokal erwartet, das als Scheune eingerichtet ist, ist die Küche hier rustikal, aber gut. Es gibt einige originelle Abweichungen vom Standardrepertoire. Wir probierten unter anderem eine äußerst delikate Straußenleber. Aber auch die Klassiker, wie die links abgebildete riesige Schweinshaxe, können sich sehen bzw. essen lassen. Die Küche ist ehrlich, kein Nepp, und grundsolide. Eben genau so, wie man es erwartet und zu einem guten Klosterbier auch braucht.

Und verkehrsgünstig gelegen ist die Schänke, obwohl sie schon jenseits des Burgdistrikts liegt. Sollte man ein paar Bier zuviel getrunken haben und das Auto lieber auf dem Parkplatz lassen wollen (ehrlich gesagt, ich würde nie auf die Idee kommen, da mit dem Auto hinzufahren…), so kann man sich noch auf eine Fahrt mit der nahegelegenen Tram Nr.22 freuen, die einen an den schönsten Sehenswürdigkeiten (Burg, Kloster Strahov, Karlsbrücke etc.) vorbei zur Innenstadt bringt. (DD)

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