Die Tschechen wandern gerne. Das fällt spätestens dem deutschen Wanderurlauber im Bayerischen Wald auf. Auf der deutschen Seite stille Einsamkeit, aber spätestens auf der

Wegmarkierung
anderen Seite der Grenze in Tschechien wird man von Heerscharen fröhlicher Wanderer mit Kinderwagen regelrecht überrannt. Diese Wanderlust wird anscheinend dadurch gefördert, dass es auch in einer Millionenstadt wie Prag unzählige Naturschönheiten, Sehenswürdigkeiten und Naturschutzgebiete gibt, die bestens mit hervorragend markierten Wanderwegen erschlossen werden, die vorbildlich an das Netz des öffentlichen Nahverkehrs angebunden sind.
Sehr beliebt sind auch Lehrpfade, in denen man alles über Flora, Fauna, Geologie und Historie des entsprechenden Ortes auf liebevoll gestalteten Schautafeln erfährt. Aber auch technische Denkmäler werden ausgiebig gewürdigt.

Schautafel zu den archäologischen Befunden zur Belagerung der Wenzelsburg durch die Hussiten
Einige dieser Wege, die in der Regel die angenehme Länge eines Nachmittagsspazierganges zwischen 6 bis 10 km nicht überschreiten, sich aber beliebig zu Ganztagestouren kombinieren lassen, wollen wir hier in loser Folge vorstellen.
Uns erstaunt immer wieder, wie man am Rande eine Plattenbausiedlung Bus, Metro oder Straßenbahn verlässt und sich schon nach wenigen Schritten in einem ruhigen Wald, einem idyllischen Bachtal oder zwischen wild romantischen Felsen wieder findet. Steigt man dann nach oben, kann man über weite Felder wunderbare Aussichten auf Prag genießen.
Die Wege sind stets hervorragend farbig markiert, immer wieder finden sich Wegweiser zur nächsten Haltestelle. Eigentlich kann man sich gar nicht verlaufen, aber es ist dennoch hilfreich, sich die touristische oder ggf. auch historische Karte von Mapy.cz. mit allen Wanderwegen und Sehenswürdigkeiten auszudrucken, bzw. auf dem Handy mitzunehmen. (LSD)