1620 siegten bei der Schlacht am Weißen Berge (wurde bereits hier geschildert) die Truppen der katholischen Habsburger. Ob sich die Böhmen darüber freuten, muss bezweifelt werden, war es doch fortan nicht nur mit den ständischen Freiheiten vorbei, sondern es setzte eine Zwangskatholisierung ein, die das für die damalige Zeit einigermaßen pluralistische (und vorwiegend protestantische) Religionsverständnis des Landes mehr oder weniger beendete.
Die Sieger hingegen triumphierten. Dem verliehen sie einen prachtvollen Ausdruck, in dem sie am Rande des Schlachtfelds (heute gut als Endpunkt der Tram-Linie 22 zu erreichen) 1622-24 erst eine Kapelle, dann eine Wallfahrtskirche erbauten. Geplant war ab 1628 ein Kloster, das nie vollendet wurde, aber den Bau prägte.
Die Kirche Maria vom Siege (Kostel Panny Marie Vítězné), wie man sie selbstbewusst nannte, war dem Geist der Gegenreformation verpflichtet und daher in schönstem Barock gehalten. In der Tat findet man in der Stadt kaum etwas Schöneres in dieser Richtung – was etwas heißen soll. So kann auch aus einer Niederlage etwas Positives entstehen. (DD)
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